Gleichmal vorweg: Dharma hat nichts mit deiner Darmflora zu tun. ;) Aber eines haben die beiden durchaus gemeinsam: Sie sind beide sehr komplexes Themen.
Dharma ist ein Konzept aus der yogischen Philosophie und wird oft direkt als Lebenssinn übersetzt. Ganz so einfach ist es aber leider nicht!
Im Hinduismus bezieht sich Dharma auf die göttliche Ordnung und die moralischen und ethischen Pflichten, die jeder Mensch gemäß seinem Stand im Leben und seiner Lebensphase hat. Es wird oft auch als richtiges Verhalten oder (ge-)rechte Lebensweise interpretiert.
In einem allgemeineren Sinne kann Dharma auch als die universellen Prinzipien und Ordnung betrachtet werden, die das Funktionieren des Kosmos und der Gesellschaft regeln.
Deswegen macht es aus yogischer Sicht leider keinen Sinn sich seine Lebensaufgabe einfach frei auszusuchen. Vielmehr besagt die Dharma-Lehre, dass du für eine bestimmte Aufgabe geboren wurdest.
Weißt du was dein Dharma ist?
Fragst du dich was deine tatsächliche Aufgabe in diesem Leben sein könnte? Dann stell doch mal gleich zu Beginn alles in Frage, was die sogenannte Gesellschaft, Familie oder Freunde von dir erwarten.
Jede von uns ist mit gewissen Talenten auf diese Welt gekommen. Im Yoga gehen wir davon aus, dass du diese Talente aus einem bestimmten Grund hast. Sie helfen dir dabei herauszufinden was dein Dharma ist in diesem Leben.
Deine Talente helfen dir deine Aufgabe zu erkennen und umzusetzen. Das bedeutet aber nicht, dass dir diese Aufgaben dann immer leicht fallen.
Ein göttlicher Gesang
Wenn ich allein unter der Dusche singe klingt das nicht so wirklich göttlich.
Aber auf der Suche nach weiteren Erklärungen zum Thema Dharma kommt man um eine Lektüre nicht herum: Die Bhagavad Gita. (Sanskrit: göttlicher Gesang).
Sie ist einer der wichtigsten yogischen Schriften und ein großer Teil im Philosophie Modul unserer Yoga Ausbildung Multi-Style. (Bald auch zu 100% Online yeah!)
In der Bhagavad Gita geht es um genau diese Frage: Was ist mein Dharma?
Bei diesem Schriftstück handelt es sich um ein poetisches und tiefgründiges Gespräch zwischen dem Krieger Arjuna und seinem Lehrer Krishna.
Dieser Dialog findet so ganz nebenbei auf einem Schlachtfeld statt.
Die indischen Mythologien sind ja bekanntermaßen gerne etwas blutrünstig, der reinste Blockbuster sozusagen. Also langweilig wird es nicht. Die Zeit bleibt sogar scheinbar stehen während die beiden sich intensiv miteinander unterhalten.
Darum geht's: Arjuna hat inmitten eines Krieges plötzlich seinen Mut verloren und ist kurz davor aufzugeben. Deswegen fragt er seinen Lehrer Krishna: Ist dieser Kampf wirklich mein Dharma? Wie erkenne ich hier meine Aufgabe?
Good News!
Und da antwortet Krishna doch glatt sofort als erstes: Don't worry - be happy!
Zumindest im übertragenen Sinn. ;)
Tatsächlich gemeint hat er: Deine innerste Essenz ist unsterblich und perfekt so wie sie ist. Deshalb musst du dir eigentlich nicht so sehr den Kopf darüber zerbrechen, was dein Dharma ist. Selbst wenn du dein Dharma in diesem Leben nicht erkennst oder umsetzen kannst, ist dadurch nichts verloren. Good News oder?
Dann hatte Krishna aber noch 4 weitere Tips für Arjuna bzw. jeden der sein Dharma finde und leben möchte:
Handle selbstlos und aus Hingabe (Bhakti Yoga)
Handle entsprechend den moralischen Grundsätzen (zB Satya, also Wahrheit ...)
Berücksichtige die 3 Gunas: Tamas, Rajas, Sattwa. Die 3 yogischen Qualitäten: Trägheit, Dynamik, Harmonie
Berücksichtige dein Karma, also in welche Lebenssituation du hineingeboren wurdest.
Berücksichtige deine Charaktereigenschaften (Swarupa) und die einzigartigen Talente, mit denen du geboren wurdest.
So kannst du dein Dharma entdecken. Und du wirst es spüren wenn du es gefunden hast. Es wird sich richtig anfühlen. Auch wenn es nicht immer leicht sein wird.
Ist doch ein tolles Rezept, oder? Klingt machbar? Oder klingt das noch nach Fach-Chinesisch?
Zeit für eine kurze Selbstreflexion.
Nimm dir eine kleine Auszeit. Komm ganz in die Stille und stell dir folgende Fragen um deinem Dharma auf die Spurt zu kommen:
Welche Talente habe ich und welche Charaktereigenschaften machen mich aus? Worin bin ich gut? Was fällt mir leicht? Was mache ich gern. Was beflügelt mich?
Wie kann ich diese Talente besser in meinem Leben integrieren? Wie kann ich damit für andere da sein, anderen weiterhelfen?
Welche Werte sind mir wichtig? Wofür stehe ich ein? Wozu möchte ich gern beitragen?
Wie könnte ich das in meiner derzeitigen Situation, in meinem direkten Umfeld umsetzen?
Diese Fragen hab auch ich mir immer wieder gestellt.
Meine Antwort darauf: Ich wollte Yoga zu einem festen Bestandteil meines Lebens machen und meine Freude daran mit anderen teilen.
Damit die Welt zu einem besseren Ort wird.
Das war der Ausgangspunkt meiner Mission und es inspiriert und motiviert mich bis heute, über 10 Jahre nach meiner ersten Yoga Ausbildung. Über 1.000 Stunden in verschiedenen Yoga Aus- und Weiterbildungen habe ich mittlerweile gesammelt. Und jede davon hat mir auf meiner eigenen Yogareise unglaublich viel weiter geholfen.
Muss man als Yogalehrerin talentiert sein?
Ich habe mich am Anfang meiner Yoga Ausbildung gar nicht talentiert gefühlt. Aber ich hatte das Glück eine tolle Mentorin zu finden. Die hat mich bekräftigt auf meinem Weg und mir über viele Selbstzweifel hinweg geholfen. Jetzt freue ich mich dieses Geschenk weiter zu geben.
Denn das einzige was zählt in einer Yoga Ausbildung ist, dass du diesen inneren Funken spüren kannst, dass Yoga dein Lebensweg sein könnte.
Alles andere lernst du in einer Yoga Ausbildung deiner Wahl. Zum Beispiel bei uns in der Yoga Ausbildung Multi-Style: Eine tolle Mischung aus Vinyasa Flow, Yin Yoga, Aerial Yoga, Yoga Nidra und mehr.
Und hast du das Gefühl auf der Suche nach deinem Dharma ein kleines Stück weiter gekommen zu sein?
Ich freue mich von dir zu hören! Schreib mir gern an: info@flylightyoga.com
Ich wünsch dir viel Freude auf deiner Dharma Entdeckungsreise.
Alles Liebe, Deine Lisa
PS: Alle Infos zu unseren Ausbildungen in Wien und Online findest du hier:
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